Handlungsfelder der Regierung von Oberfranken mit Demografiebezug
Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur
Wir werden immer älter. Für den Einzelnen ist dies eine gute Nachricht. Jedoch muss sich die soziale Infrastruktur auf das höhere Durchschnittsalter der Bevölkerung einstellen. Dies betrifft insbesondere die ambulante und stationäre medizinische Versorgung, die Alten- und Pflegeheime, aber auch Serviceeinrichtungen, die ein möglichst langes Leben in der eigenen Wohnung ermöglichen.
Ebenso sind aber auch Einrichtungen betroffen, an die man im ersten Moment nicht denkt: Bei den freiwilligen Feuerwehren, dem Katastrophenschutz und den Rettungsdiensten wird die Basis an jungen Menschen, die sich hier engagieren, schmaler. Hierfür muss Ausgleich geschaffen werden.
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Bereich 1 – Sicherheit, Kommunales und Soziales
Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales
Kommunale Angelegenheiten
Durch den demografischen Wandel schrumpfen die Kommunen. Das heißt, dass immer weniger Einnahmen erzielt werden können, die Ausgaben jedoch insbesondere in der Infrastruktur und in anderen Bereichen konstant bleiben (z.B. Müllabfuhr, Abwasser). Die Regierung hilft den Kommunen und ihren Einrichtungen diese Mammutaufgabe zu bewältigen. Hauptaufgabe dabei ist, die hervorgerufenen finanziellen Nöte der Kommunen durch "maßgeschneiderte" Zuwendungen zu lindern, aber auch das Ehrenamt zu stärken und zukunftsfähige Lösungen, z.B. die interkommunale Zusammenarbeit, anzuregen und zu unterstützen.
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Bereich 1 – Sicherheit, Kommunales und Soziales
Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration
Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Verkehr, Infrastruktur und Energie
Die Entwicklung einer Region wird entscheidend beeinflusst durch den wirtschaftlichen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen. Innovative Investitionen der Unternehmen sichern und schaffen Arbeitsplätze. Notwendige Rahmenbedingungen dafür sind leistungsfähige Verkehrswege und Datenautobahnen sowie eine nachhaltige Energieversorgung. Ein ausreichendes Angebot qualifizierter Arbeitsplätze ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen in der Region bleiben bzw. in die Region zuziehen.
Vor diesem Hintergrund sind all die Aktivitäten der Regierung, die auf die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen gerichtet sind, von größter Bedeutung für die Stabilisierung der Bevölkerungszahl in der Region.
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Bereich 2 – Wirtschaft, Landesentwicklung, Heimat und Verkehr
Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
Siedlungsstruktur und Wohnungswesen
Eine alternde Gesellschaft und in vielen Kommunen schrumpfende Bevölkerung fordert eine Anpassung der Gemeinden an diese neuen Gegebenheiten. Wichtig sind die Vernetzung von Orts- und Stadtteilen sowie die Schaffung geeigneter Raumangebote in sanierten Objekten oder auf Baulücken und Brachen zum Erhalt und Ausbau der Daseinsvorsorge. Beim Wohnraum muss die Barrierefreiheit bei Errichtung bzw. Aus- und Umbau grundsätzlicher Standard werden. Die Entwicklung zukunftsfester Rahmenbedingungen durch den Aufbau von "sozialen Achsen", der Stärkung der Vitalität und Nutzungsvielfalt der Zentren und damit einhergehende Attraktivierung besonders für junge Familien hat positive Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung.
Die Regierung setzt sich ein für
- die städtebauliche Erneuerung im Hinblick auf den Erhalt von Funktion, Struktur und Gestalt der Städte und Ortschaften sowie die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum,
- den Erhalt und die Schaffung von Infrastrukturen der Daseinsvorsorge (Bildung, Medizin, Soziales),
- die Revitalisierung ortsbildsprägender Gebäudeleerstände sowie
- das Flächensparen durch die Aktivierung von Gebäudeleerständen und die Belegung von Brachen,
- die Förderung von Maßnahmen zur Unterstützung von Haushalten bei der Versorgung mit angemessenem Wohnraum – insbesondere für Familien, Menschen mit Behinderung, ältere Menschen und Studierende.
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Bereich 3 – Planung und Bau
Bauen und Demografie
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Bildung und schulische Infrastruktur
Das Angebot an schulischer und außerschulischer Ausbildung ist ein wesentlicher Standortfaktor für die Attraktivität einer Region.
Die Regierungen sind für die Schulorganisation und -entwicklung von Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie von beruflichen Schulen zuständig. Diese Schularten sind in besonderem Maße vom Rückgang der Schülerzahlen betroffen. In folgenden Themenfeldern reagiert und agiert die Regierung von Oberfranken hinsichtlich der demografischen Veränderungen:
- Bildung von Schulsprengeln mit denen die Regierungen den Einzugsbereich von Grund- und Mittelschulen sowie Berufsschulen festlegen. Für die Grund- und Mittelschulen werden Schulsprengel als räumlich abgegrenzte Gebiete unter Berücksichtigung der künftig zu erwartenden Schülerzahlen errichtet, um tragfähige und sinnvoll zu organisierende Schuleinheiten zu erhalten und in allen Teilen des Regierungsbezirks für gleiche Lehr- und Lernverhältnisse zu sorgen. Bei den Berufsschulen werden die Schulsprengel nach Ausbildungsberufen gebildet. Ergibt sich Änderungsbedarf, so initiieren und steuern die Regierungen in enger Abstimmung mit den jeweils zuständigen Stellen (z. B. Kammerorganisationen) die erforderlichen Sprengeländerungen, um Kompetenzen an den einzelnen Schulen zu bündeln. Ziel ist der Erhalt des bestehenden hohen Niveaus der beruflichen Ausbildung.
- Errichtung und Auflösung staatlicher Grund-, Mittel-, Förder- und Berufsschulen sowie Genehmigungen zur Gründung aller privaten Schulen und von Mittelschulverbünden.
- Koordinierung, Beratung und Unterstützung von Kooperationen verschiedener Schularten z.B. Kooperation von Mittelschulen mit Berufsschule und Wirtschaftsschule, Zusammenarbeit Grundschule und Realschule/ Gymnasium.
Ein wichtiger Baustein dabei sind Förderungen. Im Bereich Bildung werden von der Regierung gefördert:
- Einrichtungen für die Mittagsbetreuung und offenen bzw. gebundenen Ganztagsschulen – damit soll eine flächendeckende Ganztagsbetreuung an Schulen aufgebaut werden
- Maßnahmen im Bereich der Berufsorientierung an Mittel-/Haupt- und Förderschulen – damit alle Schüler die Möglichkeit erhalten, in Einzelprojekten Berufsfelder kennenzulernen und sich über die eigenen Neigungen und Fähigkeiten klar zu werden
- Schulbauprojekte und Schülerheime (Neubau, Erweiterung, Umbau, Generalsanierung) sowie der erstmaligen Einrichtung von beruflichen Schulen
- Leistungen an private Schulen und kommunale Träger, durch die der weitere Ausbau dieser Schulen und ein ansprechendes schulisches Angebot erreicht werden soll.
- Jugendsozialarbeit an Schulen
- Schülerbeförderung
- Inklusionsmaßnahmen
- Kooperative Klassen zur Berufsvorbereitung für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz an Berufsschulen.
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Bereich 4 – Schulen
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
Umwelt, Natur und Gesundheit
Eine intakte Umwelt und Natur gehören zu den elementaren Lebensgrundlagen und spielen für die Lebensqualität und die Attraktivität einer Region als sogenannter weicher Standortfaktor eine entscheidende Rolle. Eine intakte und attraktive Kulturlandschaft ist darüber hinaus die Basis und Werbeträger für einen nachhaltigen Tourismus, der Einnahmen und Arbeitsplätze im ländlichen Raum sichert und schafft.
Wenig bekannt ist, dass Oberfranken eine deutschlandweit einmalige Gesundheitsregion ist. Krankenhausstruktur, Gesundheitstourismus, führende Unternehmen des Gesundheitssektors, Medizinerausbildung, Zukunftsprojekte und Landarztförderprogramme beweisen genau dies.
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Bereich 5 – Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention
Ernährung und Landwirtschaft
Etwa 83 Prozent der Gebietsfläche Oberfrankens werden von Land- und Forstwirten bewirtschaftet; Felder und Wiesen umfassen hierbei 43 Prozent, der Wald 40 Prozent der Fläche. Die landwirtschaftlichen Betriebe produzieren eine Vielfalt an Nahrungsmitteln und Rohstoffen von hoher Qualität und bilden somit die Basis für unsere Genussregion Oberfranken.
Nicht nur bei der Pflege und Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen sind unsere Landwirte unverzichtbar. Gemeinsam mit ihren Familien sind sie ein wesentlicher Stabilitätsfaktor der dörflichen Strukturen. Das Engagement in Kommunalpolitik, Feuerwehr, Vereinen und Kirche ist tief verwurzelt – es ist quasi Ausdruck der Zugehörigkeit ihrer bewirtschafteten Scholle zu ihrer Heimat Oberfranken. Ganz nebenbei sorgen sie auch dafür, dass unsere schöne Kulturlandschaft gepflegt und erhalten wird und Gäste gerne in unsere Region kommen.
Die Bedeutung der Landwirtschaft erstreckt sich somit nicht nur auf die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten:
- Zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe verarbeiten ihre Produkte weiter und verkaufen diese direkt ab Hof.
- Für den Tourismus ist Urlaub auf dem Bauernhof ein wichtiger Faktor.
- Durch Photovoltaikanlagen, Windräder und Biogasanlagen tragen Landwirte erheblich zur regionalen Produktion von Energie und damit zum Gelingen der Energiewende bei.
- Für andere Landwirte, Unternehmen oder Privatpersonen werden Dienstleistungen z.B. über Maschinenringe angeboten.
Wegen der großen Bedeutung der Landwirtschaft beim demografischen Wandel hat die Bayerische Staatsregierung daher beschlossen, die bayerische Landwirtschaft nochmals mit umfassenden Maßnahmen zu stärken und die Landwirtschaftsverwaltung wieder in die Regierungen zu integrieren.
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Bereich 6 – Ernährung und Landwirtschaft
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus